Trotz falscher Strategie Tabellenführung verteidigt

 
Beim 7. Lauf zu Europas größter und populärster Breitensportrennserie, der VLN Langstreckenmeisterschaft stand mit dem 6h Rennen der Saisonhöhepunkt vor der Tür.
Mehr als 193 Teilnehmer waren in der vorläufigen Teilnehmerliste zu finden. Neben Profis wie den WTCC Fahrern Gabriele Tarquini und Tiago Monteiro gingen auch wieder zahlreiche ambitionierte Hobbypiloten an den Start.
Mit dabei auch das erfolgreiche Team Derscheid aus dem bergischen Much mit Ihrem schnellen BMW 325i E 90. Ziel der beiden Piloten, Rolf Derscheid und Michael Flehmer, war es eine möglichst hohe Punkteausbeute für den Kampf um die Gesamtmeisterschaft aus dem Rennen mitzunehmen.
Am Freitag vor dem Rennen wurde noch ein letzter Funktionscheck durchgeführt. Das Team rund um Andrea und Rolf Derscheid war nach den Fahrten positiv gestimmt.
Am Samstag ging Michael dann wie gewohnt auf die Strecke und konnte bereits in seiner 2.Trainingsrunde mit 9:59 Minuten einen ersten Merker setzen. Rolf nahm das Training auf und toppte um wenige Hundertstel die Flehmerzeit. Das zeigt wie harmonisch und identisch beide Fahrer mit dem Auto und der Strecke vertraut sind.
Diese Zeit sicherte dem Team die Pole Position in der Klasse.
Nach einem Check rollte das Auto in die mit 169 Fahrzeugen besetzte Startaufstellung.
Michael fuhr wie immer den Start. Freddy Lienhard auf dem Sorg BMW erwischte einen super Start und so bildeten er und unser Auto einen D-Zug der sich auch schnell von den Verfolgern absetzen konnte. Als dann der Sorg BMW bei einem Überholvorgang von einem übermotivierten ASTON Martin Fahrer touchiert wurde, hatte Michael freie Fahrt. In der Zeit drehte er mit 9:51:452 Minuten die schnellste Rennrunde in der Klasse, was uns den Gewinn der AVD -Speedlap für die schnellste Rennrunde in der Klasse einbrachte.
Der Vorsprung auf den 2. Platzierten wurde konstant größer. Das Unheil erschien dann in Form von dunklen Regenwolken. Wir entschieden uns weiterhin auf Trockenreifen zu bleiben, da wir nur einen partiellen Regenschauer erwarteten. Eine fatale Fehlschätzung unsererseits.
Unser Konkurrent traf die richtige Entscheidung und kam an die Box um Regenräder zu holen.
Allein in dieser Runde büßten wir 4 Minuten ein, da die profillosen Slicks nur Wasserski auf der Nordschleife zuließen. Als Michael dann in die Box kam hatte der Regen aufgehört und der Schauer war vorüber. Wir zogen Michael Intermediates auf, da wir auf abtrockende Bedingungen hofften, was nach 3 Runden auch eintraf. Michael konnte auf den Konkurrenten wieder Boden gewinnen. Doch dann kam der nächste Schlag. Wieder ergoss sich ein heftiger Schauer über den Ring. Michael kam an die Box und wir wechselten auch auf Regenräder. Rolf übernahm das Steuer. Das Auto harmonierte mit dem eingestellten Trockensetup nicht mit den Regenrädern, so dass wir keinen Boden gutmachen konnten. Nach 6 Runden war die Fahrspur wieder trocken und Rolf holte sich wieder Slicks. Wir hatten durch die Stopps den Rückstand auf 2 Minuten verkürzt und konnten dem Unger BMW auch Sekunden abnehmen. Als sich dann kurz vor Schluss der Himmel nochmal öffnete war Rolf gezwungen nochmal auf Regenräder zu wechseln. Die letzte Runde mit Regenräder war dann auch ein Ritt auf der Rasierklinge, was ein Highspeeddreher im Bereich Tiergarten, als der BMW urplötzlich aufschwamm, belegte.
Mit viel Glück verhinderte Rolf einen heftigen Einschlag und konnte als 2. mit mehr als 3 Minuten Rückstand den 2. Platz in der Klasse für das Team Derscheid verbuchen. Mit dem 2. Platz konnte die Tabellenführung weiter ausgebaut werden, da die direkten Verfolger mehr Pech als das Team Derscheid hatten.
Mit dem 2. Platz in der Klasse, der schnellsten Rennrunde in der Klasse, und damit dem Gewinn der AVD Speedlap, dem 43.Platz im Gesamt bei 169 Teilnehmer mit einem der leistungsschwächsten Autos im Feld und dem Ausbau der Tabellenführung können wir sehr zufrieden sein. Ein großes Lob geht an die Jungs von Mathias Unger die alles richtig gemacht haben und am Wochenende verdient die Klasse gewonnen haben .Wir müssen jetzt schauen warum uns der Speed bei nassen Bedingungen fehlt, so ein nachdenklicher Teamchef.
Das Team Derscheid wird alles daransetzen, das zum achten Lauf, dem 46. ADAC Barbarossapreis am 13.09.2014 das Problem gefunden und ausgemerzt ist.
Das Rennen des MSC Sinzig führt wieder über die gewohnte Distanz von vier Stunden.