VLN 4 "Außer Spesen nichts gewesen"

Zum 4. VLN Lauf startete das  Team Derscheid Motorsport wieder mit der bewährten Fahrerpaarung Michael Flehmer (Heiligenhaus) und Rolf Derscheid (Much).  Für das hochsommerliche Wochenende waren Temperaturen  von fast 40 Grad angesagt. Das bereitet dem Team um Rolf und Andrea Derscheid aber nicht die größten Sorgen.

Der BMW E90 325i, eingesetzt in der Serienwagen klasse bis 2,5 l Hubraum schien gut  vorbereitet. Unser Reifenpartner Michelin wollte wieder die bewährten S8C Reifen an den Start bringen, so dass wir optimistisch im Freitagstraining zu Werke gingen.

Dann meldete Michael  Temperaturproblem.  In der Box wurde dann alles nochmal geprüft und der Lüfter angesteuert. Alles lief. Rolf übernahm das Auto und fuhr eine Runde ohne Problem  und kam zur Kontrolle in die Box. Dann das absurde. Der BMW meldet alle Fehler die man sich vorstellen kann. Optisch war nichts zu finden, also hieß es fahr nochmal raus. Die Fahrt ging exakt bis zum Bitbogen, dann kam das Notprogramm und der BMW rollte in  die Box zurück. Die Mechaniker forschten was das Zeug hielt  und entdecken Kabel die an den Auspuff gekommen waren und durchgeschmolzen waren, was Sicherungen gesprengt hatte.

Also kein toller Auftakt für den 4. Lauf.

Die Jungs bekamen das Auto wieder fit und wir konnten Samstag ins Training gehen. Michael nutzte die neuen Reifen direkt zu einer schnellen Runde, die uns  nur durch ein paar Hundertstel Sekunden hinter dem Pixum E90  dann den 3. Startplatz bescherten.

Der Start in der Hitzeschlacht begann pünktlich um 12:00 Uhr. Michael war zum ersten Mal mit Trinkschlauch und Camelback ausgestattet. Es war wie immer. Formationsflug des Pixum E90 mit unserem E90 bei ständigem fairen Wechselkampf um Platz 2. Der Schirmer E90 war binnen 4 Runden schon mehr als 30 Sekunden enteilt.

Nach 9 Runden kam Michael dann zum planmäßigen Stopp in die Box und Rolf übernahm das Auto. Der Stopp klappte eigentlich gut, nur sprang der E90 nicht an. Schlüssel rein raus und  drücken auf allen Knöpfen. Auf einmal regte sich das Bayrische Aggregat und es konnte nach gefühlten Minuten Standzeit  endlich weitergehen.  Trotz der Hitze fand Rolf schnell in seinen Rhythmus. Allerdings waren viele Gelbphasen die den Speed bremsten. Team Schirmer hatte auch einen langen Stopp gehabt und so tauchte der BMW formatfüllend im Rückspiegel auf. Im Brünnchen fuhr van Campenhoudt die erste Attacke. Rolf ließ ihn ziehen heftete sich aber an seine Fersen. Der Kampf um Platz 2 war in vollem Gange. In der folgenden Runde gelang es dann Derscheid sich auf der Döttinger Höhe aus dem Windschatten wieder vorbei zu schieben. Beide Autos fuhren die Start und Zielgerade herunter. Beim Anbremsen ein schneller Blick in den Rückspiegel, der signalisierte, das der Konkurrent links außen war. Derscheid war schon auf der Innenlinie und hatte eingelenkt, als es plötzlich einen Schlag tat und der E90 herumgeschmissen wurde und sich mit der rechten BMW Schnauze und dem vorderen Rad in die Tür des vorbeihuschenden Schirmer BMW drückte.

Was war passiert, der links geglaubte Campenhoudt ist urplötzlich in die Innenlinie gewechselt und hat eine Lücke gesehen die nicht da war. Als Prellbock diente das rechte hintere Rad des Derscheid  BMW.

Mit schiefstehendem Lenkrad und einer Hinterachse die rechts total aus der Spur war schleppte sich Derscheid zur Box, wo die Mechaniker zwar noch alles versuchten, aber an dem krummen Hinterachsträger  nichts mehr ausrichten können. Das Rennen war somit gelaufen und wir konnten einpacken.

Eine vollkommen unnötige Aktion . Von einem quasi Profifahrer, der ohne Zweifel sehr gut fährt und auch ein sehr gutes Auto hingestellt bekommt, hätte ich mehr Erfahrung und Übersicht erwartet, als hier mit der Brechstange eine Aktion zu machen. Wenn es künftig heiß, wenn der Campenhoud  kommt fahr besser auf die Seite weil er Dir sonst Dein Auto zu klump fährt, dann ist es nicht die Form von Sport die ich in der VLN machen will. Wir haben nun mehrere Tausend Euro Schaden am Auto die wir aus unserer privaten Tasche zahlen müssen, so ein sehr enttäuschter Rolf  Derscheid über den Verlauf des Rennens.