Gute Leistung wurde nicht belohnt

Mit 7 Minuten führte Derscheid / Flehmer die Klasse V4 beim 6 Stunden Opel Rhein Ruhr Pokal Rennen an, als ein geplatzter Bremsschlauch alle Siegeshoffnungen zu Nichte machte.

Zum 7. Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft, bei dem das traditionelle 6 Stunden Rennen rund um die Pokale der Opel Werke ausgefahren wurde, war auch das im bergischen Much beheimatete Team Derscheid wieder mit am Start. Michael Flehmer und Rolf Derscheid waren bis in die Haarspitzen motiviert, diesen Langstreckenklassiker im Rahmen der VLN Meisterschaft in Ihrer Klasse zu gewinnen.

 

Rund um die Eifel war an diesem Wochenende wechselnde Bedingungen angesagt. Jeder der Motorsport macht, weiß was das bedeutet. Reifenpoker, Taktik und Strategie, und häufige Reifenwechsel.

 

Zum Training ging Michael dann als erster auf seine gezeitete Runde. Eine Code 60 Zone bedingt durch einen Unfall im Bereich Flugplatz bremste hier seine Zeitenjagd ein. Dann setze wieder Nieselregen ein, und wir mussten uns erneut mit Startplatz 5 zufrieden geben.

Zum Start des Rennens war es dann so wie man es sich nicht wünscht. Nass, bewölkter Himmel, keine Chance auf Sonne und immer wieder drohende schwarze Wolken. Was tun wir mit den Reifen. Nach langer Überlegung entschieden wir uns für geschnittene Slicks. Sogenannte Intermeds.

 

Mit denen hofften wir bei den weder Fisch- noch Fleischbedingungen am besten zurecht zu kommen.

 

Diese Entscheidung war goldrichtig. Einige unserer Konkurrenten waren auf Slicks, andere wiederum auf Regenreifen gestartet. Michael konnte beim Start schon einige Plätze gut machen und lag schnell mit 30 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei.

 

 

Die Strecke trocknete nun schnell ab und einige Konkurrenten mussten Ihre Regenreifen gegen Slicks bei einem Boxenstopp tauschen.

 

Michael fuhr mit den Intermeds Runde um Runde am Limit und kam nach schnellen Runden planmäßig zum Stopp an die Box. Die Derscheid Crew tankte und wechselte in einer sehr schnellen Zeit alle 4 Räder und der weiße BMW mit der Nummer 1 und Flehmer am Steuer wurde auf Platz 1 liegend wieder auf die Reise geschickt. Runde um Runde drehte Michael mit den neuen Reifen schnelle Runden.

 

Nach 8 Runden kam dann das Auto wieder an die Box. Der Vorsprung auf Platz 2 war mittlerweile auf 2 Minuten angewachsen.

 

Rolf nahm am Volant des BMW Platz und drehte Runde um Runde schnelle Zeiten. Der 2. Platzierte rang mit einer nachlassenden Bremse, so dass wir mit fast 7 Minuten die Klasse anführten, als Rolf beim Anbremsen der Bergwerkkurve einen dumpfen Knall einhergehend mit einem durchfallenden Bremspedal bemerkte. Der erfahrene Teamchef konnte das Auto mit erheblich nachlassender Bremswirkung an die Box bringen, wo die Mechaniker vorne links einen geplatzten Stahlflexbremschlauch diagnostizierten.

 

Ein anderes Team lieh uns einen dieser speziellen Leitungen und die Reparatur an der kochend heißen Bremse, an der sich Hennes und Olli heiße Finger holten, wurde fortgesetzt.

 

Rolf bekam dann die Anweisung die Bremse auf Druck zu pumpen und es passte wieder.

 

Volltanken und weiter ging es.

 

Der BMW mit der Nummer 1 war wieder im Rennen. Durch die Reparatur und die damit verbundene Standzeit waren wir mit mehr als 5 Minuten Rückstand auf Platz 5 in der Klasse durchgereicht worden. Nun ging es um Schadensbegrenzung und Rolf drehte eine schnelle Runde nach der anderen und konnte sich den 4. Platz erkämpfen.

 

Der Vorsprung auf dem vor ihm liegenden Benz der Autoarena betrug noch mehr als 4 Minuten. Schlussendlich wurde nach 6 Stunden Renndistanz und 34 Rennrunden der Derscheid BMW auf Platz 4 bei 11 gestarteten Fahrzeugen abgewunken.

 

Die Jungs haben einen tollen Job gemacht, unsere Taktik war richtig Michael und ich sind nicht schlecht gefahren, aber ein kleines Stück Bremsschlauch war uns einfach nicht wohlgesonnen. That‘s Racing. Die Bremse zu verlieren ist mit das Schlimmste was Dir auf der Nordschleife passieren kann. Wir sind froh, dass nichts passiert ist.

 

Beim nächsten Mal wird es wieder besser, so ein sichtlich enttäuschter Teamchef nach dem Rennen