Die Eins fährt auf eins
Much / Nürburg Auch zum 9. Lauf in Europas größter und populärster Breitensportrennserie, der VLN Langstreckenmeisterschaft, dem vom AC Monheim ausgerichteten ROWE DMV 250 Meilen Rennen, trat das Team Derscheid aus Much als amtierende Meister der Serie an.
Bereits bei der Anreise am Freitag zeigte sich die Eifel winterlich, denn die Hausdächer waren alle noch mit Schnee bedeckt. Einer der die Eifel kennt, weiß was das heißt. Temperaturen im einstelligen Bereich und eine grüne Hölle deren Asphaltband dann noch schwieriger zu fahren ist als Sonst.
Am Freitag wurden Eventfahrten durchgeführt und unseren Gästen der eigentliche Breitensport nähergebracht. Wir hatten Glück bei den Eventfahrten, denn das kalte aber bewölkte Wetter hielt und so konnten wir unser Auto bei den Fahrten auf die kalten Bedingungen einstellen.
Das Training am Samstagmorgen war dann wieder von der Eifel geprägt. Wo sonst um 08:20 die Motoren röhren herrschte Stille, denn man sah die Hand vor Augen nicht.
Als es dann gegen 09:15 aufklarte wurde das Training gestartet. Michael ging mit einem neuen Satz auf der Vorderachse raus und kam nach einer Runde wieder. Es hat keinen Zweck zu fahren. Eine riesige Gelbphase und viele nasse Stellen machten eine schnelle Runde unmöglich. Wir warten dann und Michael versuchte es erneut und konnte eine für die Verhältnisse schnelle 10 Minuten Runde fahren, die uns dann auf Platz 2 wähnte. Aber die Konkurrenz legte erheblich nach so dass wir uns nur auf Startplatz 7 wiederfanden.
Aber auch das brachte Rolf nicht aus der Ruhe und so rollte er nur die neuen Reifen an, denn ein Langstreckenrennen wird nicht im Training gewonnen, so der erfahrene Teamchef.
Michael fuhr wie immer den Start. Im Start stellten wir dann fest das unser härtester Konkurrent, der Schirmer BMW fehlte. Die Jungs mussten das Getriebewechseln und starteten dem Feld hinterher. Respekt für diese Leistung. Bereits nach 3 Runden klemmte Michael dem Führenden Mercedes Benz der Autoarena im Heck und konnte die Zeiten mitgehen. Von hinten drückte Oskar Sandberg auf dem Asthetic BMW. Der Derscheid BMW lag auf Platz 2 fest. Dann zuckte Norbert am Funk zusammen. Michal meldete eine Berührung mit einem anderen Fahrzeug während eines Überholvorgangs. Bei der Vorbeifahrt stellten wir fest das die Front erheblich eingedrückt war, was sich sehr negativ auf die Aerodynamik auswirkte. Da der BMW aber reibungslos lief ließen wir Michael weiterfahren. Bei einem schnellen Boxenstopp kontrollierten wir die Front und Michael ging wieder auf Platz 2 liegende ins Rennen. Der Benz gaste mächtig an, wären Michael konstant schnelle Zeiten fuhr. Der Benz wurde dann nach einem Unfall erheblich langsamer An der Derscheid Box begann nun das taktische Arbeiten, wann es am günstigstem war den letzten Boxenstopp zu machen. Das Team entschied sich für Runde 17 und so kam der BMW an die Box. Tanken, Reifen- und Fahrerwechsel, das alles ging in knapp 80 Sekunden über die Bühne und Rolf fuhr raus. Rolf fand sofort in seinen Rhythmus und fuhr konstant schnelle Runden. Mittlerweile lag der Derscheid BMW auf Platz 1 in der Klasse gefolgt vom Schirmer BMW der mehr als 40 Sekunden Rückstand auf Platz 2 lag. Rolf hatte nur eine Job zu machen. Den Vorsprung zu halten und das Auto heil über die letzten 7 Runden zu bringen. Der Teamchef fuhr Runde um Runde konstant und hielt den Vorsprung auf den 2. Platzierten ohne ein Risiko einzugehen.
Nach 4 Stunden wurde dann der weiße BMW mit der Startnummer als Sieger in der Klasse V4, der Produktionswagen bis 2500 ccbm abgewunken. Es war der erste Klassensieg des Meisterteams .
Es war ein hartes Stück Arbeit, aber hier hat sich wieder gezeigt, dass man ein Langstreckenrennen nur über konstante Fahrweise und eine gute Taktik gewinnen kann. Wir haben noch mächtig Glück gehabt, dass alle gehalten hat, denn bei dem Unfall ist der Kühler gegen den Motorblock gedrückt worden und hat fast einen Kühlerschlauch durchgescheuert. Aber Glück gehört nun Mal auch zum Rennen, so ein zufriedener Teamchef nach dem Rennen.
Bereits in 14 Tagen ist der letzte Lauf zur Serie, bei dem der BMW dann wieder repariert am Start sein wird.