VLN Lauf 2 : 39. DMV 4 Stundenrennen
Team Derscheid holt 2.Klassensieg im Wimpernschlagfinale
Knapper hätte es nicht sein können. Ganze 5 Sekunden trennten Team Derscheid vom zweiten Platz in der Klasse in einem chaotischen, von Unfällen geprägtem 2. VLN Saisonlauf. Obwohl Freitags keine Eventfahrten waren wurde das Auto nach der Freitagsabnahme von den Mechanikern nochmal auf Herz und Nieren durchgesehen und für das Samstagstraining vorbereitet.
Wie immer nahm Michael, der beim letzten Lauf eine Traumtrainingszeit in seinem Stint gefahren hatte, das Training in Angriff. Aber bereits viele Gelbphasen ließen ihn diesmal nicht in seinen schnellen Rhythmus kommen, so dass er nach 3 Runden die Box ansteuerte. Rolf übernahm das Fahrzeug und konnte auf anhieb eine 9:59 Minuten fahren. Aber auch bei ihm wollte sich aufgrund von Gelbphasen und eines Defektes, der mittels Kanister durch die Mechaniker in Breidscheid behoben werden musste, kein Rhythmus einstellen. Die Zeit bedeutete dann Platz 4 im Training. Allerdings sollten die Reifen für das Rennen noch angefahren werden. Mit neuen Reifen auf dem Auto ging es dann auf eine Runde, die Derscheid sehr gut traf, so dass die Uhr dann bei 09:50 stehen blieb, was Startplatz 1 in der Klasse bedeutete.
Wieder in der Box machten die Mechaniker den Routinecheck. Unser Bremsenpartner Pagid hatte uns einen anderen Typ Beläge bereitgestellt, die Michael, der wie immer den Start übernahm, in der Einführungsrunde anfahren musste. Als dann um kurz nach 12 der Start freigegeben wurde ließ Michael nichts anbrennen und zeigte den 7 Wettbewerbern sehr schnell die Rücklichter unseres BMW’s. Bereits nach 4 Runden konnte er 21 Sekunden Vorsprung auf die Konkurrenz, die sich in Positionskämpfen aufrieb, herausfahren.
Unser Auto war gerade in die 5 Runde unterwegs als plötzlich die Rennleitung nach 51 Minuten den 2. Lauf mit der roten Flagge abbrach. Ein kurzer Blick mit Norbert machte schnell klar das bei unserem Auto alles ok war und er sich zurück auf dem Weg in die Box befand. Der Grund des Abbruchs war dann schnell klar. Im sehr schnellen Bereich „Pflanzgarten 2“ wo eine blinde Sprungkuppe ist, auf normalerweise nur ein Auto passt, waren ein Porsche und ein Scirroco so heftig aneinander geraten, das 80 Meter Leitplanke gefällt wurden und der Scirroco hinter der Leitplanke geborgen werden musste. Gottseidank waren beide Fahrer ok. Nun hieß es warten, da vor einem Start die Planken neu aufgebaut werden mussten. Nach Informationen aus der Rennleitung sollte es einen Restart mit einer Startaufstellung geben, die aufgrund der Wertung vor der Abbruchrunde gebildete würde. Wir entschieden Michael wieder in den Start zuschicken, da nach der zufahrenden Distanz zum Zeitpunkt der Entscheidung noch mindestens 16 Runden angestanden hätten.
Es dauerte dann 90 Minuten bis der Restart mit 2 Einführungsrunden durchgeführt wurde. Allerdings wurde die geplante Distanz um 40 Min verkürzt. Ebenfalls entschied die Rennleitung entgegen den sonst üblichen Gepflogenheiten, das nicht alle gemeldeten Fahrer fahren mussten. Beides erforderte dann eine neue Strategie. Wir entschieden uns dafür Michael, der mittlerweile wieder 21 Sekunden auf den 2 Platzierten gut gemacht hatte, in Runde 6 an die Box zu holen um bei zutanken und Fahrerwechsel zu machen.
Das Team erledigte den Stopp routiniert und sehr schnell. Bei dem Boxenstopp verloren wir aber auf den 2. Platzierten 68 Sekunden. Aber der musste auch noch an die Box. Rolf griff ins Lenkrad und konnte den Abstand auch halten. 3 Runden vor Schluss kam dann der Wettbewerber auch an die Box. Aber aufgrund der Entscheidung der Rennleitung tauschte er nicht den Fahrer und tanke aufgrund des späteren Stopps auch nur eine geringere Menge bei, so das er 10 Sekunden bevor Rolf die Linie kreuzte wieder auf die Strecke kam. Beide trennten nun 10 Sekunden. Rolf biß in Lenkrad und verkürzte den Abstand auf 6 Sekunden, bevor zwei Gelbphasen, die vom Konkurrenten freier befahren werden konnten, ihn wieder um 16 Sekunden zurückwarfen. In der letzten Runde konnte er das nicht mehr auffahren so das er optisch als 2 die Linie kreuzte. Da aber beide Läufe zusammenaddiert wurden verblieb aus den 21 Sekunden Vorsprung aus dem Abbruchlauf ganze 5 Sekunden, die aber schlussendlich den 2. Klassensieg bedeuteten.
Unsere Jungs und besonders Michael haben einen Top Job gemacht. Die Michelins mit den Dynamic felgen sowie die Pagidbeläge passen enorm zu unserem Fahrstil und haben zu einem perfekten Auto geführt. Die zum Zeitpunkt der 2. Startaufstellung getroffene Entscheidung bezüglich der Renndauer und der Fahrerwechselaktivitäten haben heute unsere Strategie auf den Kopf gestellt. Der Mannschaft von Michael Mönch muss ich Respekt zollen. Nach so einem Lauf mit nur 5 Sekunden Zweiter zu werden kennzeichnet die Ausgeglichenheit in der Klasse und auch bei den Fahrern.
Der dritte Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring findet am 26. April 2014 statt. Der 56. ADAC ACAS H&R-Cup führt über die gewohnte Distanz von vier Stunden.