Klassensieg und Gewinn der Produktionswagenmeisterschaft mit Ersatzwagen

Nach der Rolle vom 9. Lauf konnte das VLN Einsatzauto so auf die Schnelle nicht wieder gerichtet werden. Für die Ecken und Kanten brauchen wir ein großes Bügeleisen. Bei so einer schnellen Reparatur ist die Gefahr, dass sich Fehler einschleichen sehr groß. So entschlossen wir uns das 24h Auto aus der Ecke zu holen und die knappe Zeit zwischen dem letzten Lauf zu nutzen um diesen optimal vorzubereiten.
Wir hatten den ersten Rollout auf der GP Strecke am Freitagmorgen und konnten so am Fahrwerk schon entscheidende Abstimmschritte machen.
Im freien Fahren am Nachmittag war es dann auch trocken, so dass wir dort das Auto für die Nordschleife weiter gut abstimmen konnten. Wir gingen somit recht zuversichtlich in den Samstag.
Samstagmorgen, und der Herbst in der Eifel hatte brutal zugeschlagen. Rutschig, nass und nichts was auch nur den Hauch von trocken versprach.  Und wir hatten kein Regensetup mit dem Auto testen können. Also bekannte Werte eingestellt und Michael auf angefahrenen Regenrädern auf die Piste geschickt. Das Auto war bei den Verhältnissen nicht fahrbar. Wir kamen nur auf die 4 schnellste Zeit. Auch Rolf konnte die Zeit nur um eine Sekunde verbessern und haderte mit dem rutschenden Auto. Also ab in die Box und Analyse machen.
Als wir dann alles durchgingen wurde schnell klar dass wir die Kennlinien zu hart gewählt hatten. Aber der 4. Platz bei 9 Autos in der Klasse war jetzt mal die Ausgangsbasis.
Die Jungs checkten das Auto und wir überlegten was an Reifen wohl die richtige Wahl wäre.
Kurz vor schließen der Boxengasse und nach eingehendem Studium der anderen Teilnehmer und von diversen Regenvorhersagen entschlossen wir uns auf angefahrene Regenräder zu setzen. Michael hielt sich wie immer klug aus dem ganzen Startgetümmel heraus. Unser Regensetup funktionierte auch.
Michael konnte den Speed der vor uns liegenden Konkurrenten mitgehen. Es herrschte reger Funkverkehr. Als Michael dann abtrocknende Strecke meldete reagierte die Derscheid Crew blitzschnell und orderte das Auto an die Box, wo die geschnittenen Reifen bereitlagen.
In seinem sehr schnellen Stopp wurden die Räder gewechselt und beigetankt. Michael ging wieder auf die Strecke. Einer unserer Konkurrenten war ebenfalls in der Box und nutzte die Gunst der Stunde. Aber unsere geschnittenen Reifen waren die bessere Wahl. Michael konnte Sekunde um Sekunde gutmachen. Nach weiteren 8 Runden fingen die Zeiten an zu hängen und Michael wurde zum nächsten Stopp gebeten. Diesmal lagen Slicks bereit.
 Auch jetzt zeigte die eingespielte Derscheid Crew Ihr Können. Während die Mundorfsäule noch um jeden Liter Spritt ächzte, waren schon 4 Räder getauscht und das Auto abfahrbereit. Michael war diesmal mit Doppelfahren dran. Als es dann wieder raus auf die Piste ging lagen wir auf Platz 2. Die Konkurrenz musste aber auch noch in die Box. Aber Michael brannte ein Feuerwerk ab. In Runde 13, die allgemein sehr schnell war, legte er gerade mal ein 9:53 aufs Parkett. Dann kam der auf Platz 1 liegende Daimler auch zum Reifenwechsel und tanken an die Box.
Aber auch bei denen brauchen mehr als 60 Liter Spritt ihre Zeit. Michael passierte so den Konkurrenten und wir lagen auf Platz 1 in der Klasse. Nun ging es den letzten Aufschlag zu planen. Michael blieb für 9 Runden draußen. Dann kam der BMW planmäßig an die Box, wurde getankt und Rolf übernahm die letzten Runden.
Er kam sofort in den Fahrfluß. Norbert informierte dann dass der Daimler lt. GPS stehen würde. Eine Runde später kam dann über Funk die Meldung dass das Mönchauto ebenfalls raus ist und wir nun mehr als 4 Minuten Vorsprung auf den Sorg BMW hätten. Nun lag es am Teamchef diesmal alles richtig zu machen.
Der  Jungs mit dem Getrag Ford, Karsten Quadder und Stefan Kniesburges, die auf Platz 2 hinter dem Team Derscheid in der Produktionswagenmeisterschaft lagen, klemmte sich an die Stoßstange unseres BMW’s . Aber hier waren beide Piloten erfahren genug, dass in den letzten Runden nichts mehr anbrannte.
Somit konnten wir den siebten Klassensieg in 2013, die schnellste Rennrunde und den 56. Platz im Gesamt  feiern.
Die Krönung in der Saison 2013 ist aber der Sieg in der VLN Produktionswagen Trophäe durch Michael Flehmer und Rolf Derscheid.  Nachdem das Duo mit einem Ausfall beim achten Lauf die Wertung noch einmal richtig spannend gemacht hatte, war der Triumph mit sieben Klassensiegen im BMW 325 i bei den VLN-Produktionswagen bis 2.500 ccm Hubraum am Ende souverän.
Ein ganz großes Dankeschön bei dem Rennen geht an die Mannschaft von Team Derscheid Motorsport, die bei jedem Boxenstopp eine top Leistung gezeigt haben.
Neben schnellen konstanten Fahrern, dem Quäntchen Rennglück brauchste so eine schnelle konstante Crew die bei jedem Handgriff weiß was sie tut, so ein überglücklicher und  zufriedener Teamchef nach dem Rennen.