Dritter Klassen Sieg von Team Derscheid Motorsport beim 56. ADAC ACAS H&R Cup.

Über 200 Nennungen ließen zum 3. Lauf zur VLN Langstreckenmeisterschaft aufhorchen. Kündigte doch die große Starterzahl ein großes Starterfeld zur Vorbereitung zum 24h Rennen an. Neben den alten Bekannten, die immer in der Serie fahren, waren viele Teams aus dem benachbarten Ausland angereist um sich der harten Prüfung in der grünen Hölle zu stellen.
Zu den alten Bekannten zählt auch das Team Derscheid Motorsport aus dem bergischen Much. Rolf Derscheid und Michael Flehmer reisten als Tabellenführer  der Serie in die Eifel.
Der weiße BMW 325i mit den markanten roten Streifen auf der Front war in den letzten Wochen von der Mechaniker Crew wieder gut vorbereitet worden. Erstmalig in diesem Jahr konnten wir für NEXD Events Mitfahrten durchführen, die neben stauenden und fassungslosen Beifahrern uns wichtige Erkenntnisse zur Fahrwerksgeometrie brachten. Da der Teamchef mit dem Reifenbild nicht zufrieden war wurde das Fahrzeug nochmal komplett neu vermessen und durchgecheckt.
Samstag nahm Michael dann wie gewohnt das Training auf. Aber er wurde bereits in der ersten Runde vom Fluch der vielen Starter eingeholt. Im Streckenabschnitt Flugplatz hatte es einen heftigen Unfall gegeben, der keine schnellen Zeiten zuließ. Nachdem die Unfallstelle geräumt war nahm Michael nochmal Anlauf und konnte in seiner 3. Trainingsrunde mit einer 9:55 Minuten die Pole Position in der Klasse bei 12 Fahrzeugen markieren. Rolf fuhr in seiner Pflichtrunde noch die neuen Reifen an und übergab das Auto an die Crew zum Check für das Rennen.
Es war wie immer an Michael Flehmer den Start zu fahren. Um uns herum standen einige Toyotas GT86 und ein paar Renault Clios, bevor 3 Reihen hinter uns die eigentliche Klassenkonkurrenz stand. Als dann nach der Einführungsrunde die Ampel auf grün ging spielte Michael seine ganze Routine aus. Er konnte sich durch eine kluge Fahrweise und unter ausnutzen jedes Windschattens von der Klassenkonkurrenz absetzen. Runde um Runde lief der Derscheid BMW ohne Probleme. Einzig viele Unfallstellen mit langen Gelbphasen, die mit Code 60 abgesichert waren, hemmten Flehmers Fahrfluß.  Code 60 heißt, dass die Geschwindigkeit auf 60 km/h reduziert werden muß, was in einem Rennwagen nicht ganz einfach ist
Der planmäßige Boxenstopp nach 8 Rennrunden wurde routiniert und schnell abgewickelt. Da Michael einen Doppelturn fahren sollte wurde nur getankt und weiter gings. Da auch der Stopp sehr schnell war, konnten hier auch wieder wertvolle Sekunden auf die Wettbewerber gewonnen werden.
Wieder zog der BMW seine Runden als es auf einmal am Kommandostand hektisch wurde. Michael hatte sich im Bereich Brünnchen was in den Reifen gefahren. Er konnte das Fahrzeug abfangen und meldete einen Platten hinten links. Er sei in Schleichfahrt auf dem Weg in die Box. Die Crew um Andrea und Rolf Derscheid reagierte schnell. Ein Ersatzrad wurde bereitgelegt und Rolf machte sich fertig um das Auto zu übernehmen. Endlich war das Auto da. Wichtig war das die hintere Dämpfereinheit durch den schlagenden Reifen keinen Schaden genommen hatte. Der Dämpfer war ok. Nachdem Rad und Fahrer gewechselt und wieder vollgetankt war, ging es erneut  raus auf die Strecke. Bernd, der heute den Funk hatte vermeldete dann 52 Sekunden Rückstand auf den Führenden in der Klasse. Der Schaden hatte uns auf den 5 Platz zurückgeworfen. Rolf biss ins Lenkrad und trieb den BMW und die Michelin Reifen an Ihre absolute Leistungsgrenze. Aber es konnten Sekunden um Sekunden auf den Wettbewerb gut gemacht werden. Es waren noch mehr als 1,5 Stunden zu fahren und alle anderen mussten nochmal für eine komplette Tankfüllung stoppen. Bei uns reichte ein kurzer Stopp, bei dem wir nur noch eine geringe Menge nachtanken mussten. Das waren die anstehenden Parameter.
Rolf war mittlerweile auf 3 vorgefahren als die langen Stopps der Konkurrenten anstanden.
Der Abstand auf den Führenden in der Klasse war mittlerweile auf 35 Sekunden geschrumpft, als Rolf diesen bei seinem langen Stopp überholte. Der 2 Platzierte konnte von im Bereich Schwedenkreuz überholt werden so das wie wieder die Klasse anführten. Aber wir mussten auch nochmal rein.
Hier wurde nun in der Box die beste Möglichkeit gesucht um den BMW abzufertigen. Rolf bekam über Funk die Anweisung an die Box zukommen, da dort alles frei für einen schnelle Stopp sei.
Nach 55 Sekunden Standzeit waren Räder gewechselt und für die letzten Runden beigetankt. Mit 25 Sekunden Vorsprung konnte der Derscheid BMW die Spitze der Klasse halten und so den 3 Klassensieg für das Team mit ins heimische Much nehmen.
Die letzten 2 Stunden die ich gefahren bin glichen einem Staffellauf von Gelbphase zu Gelbphase. Es waren viele Fahrer auf Fahrzeugen unterwegs die mit sich, dem Fahrzeug , der Strecke und dem herrschenden Verkehr absolut überfordert waren. Bei den heftigen Unfällen waren meist ein kleines Auto und ein schnelles Auto verwickelt. Vielfach haben die Fahrer nicht den richtigen Überblick und es kommt zu Missverständnissen beim Überholen die dann zu den schweren Unfällen führen. Hier ist einfach die Erfahrung die Michael und Ich haben neben der perfekten Boxencrew einer der Erfolgsgaranten. Wir müssen jetzt analysieren was zu dem Platten geführt hat und warum ein Stück aus der Felge gebrochen ist. Das wir das Rennen trotz des Reifenschadens noch gewonnen haben ist neben des guten Timings sicherlich auch der schnellen und guten Boxenarbeit meiner Crew zu verdanken, so ein glücklicher Rolf Derscheid nach dem Rennen.